Die Fraktionen von SPD und CDU im Landtag beauftragten heute die Landesregierung, sich auf Bundes- und EU-Ebene für eine bessere Kennzeichnung von frischem Fleisch einzusetzen, mit dem Ziel, dass tiergemäße Haltungsbedingungen von den Verbraucherinnen und Verbrauchern besser erkannt werden können. Dazu erklärt die agrar- und umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Dr. Ursula Karlowski:
„Die Regierungskoalition bringt erst jetzt – im Wahljahr – ein Thema ins Landesparlament, das seit Jahren durch unsere grüne Bundestagsfraktion vor dem Bundestag gefordert wird, dort aber auf Widerstand vor allem von Seiten der CDU-Abgeordneten traf.
Es ist schon lange eine urgrüne Forderung, die Kennzeichungsregeln für tierische Produkte zu verbessern. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen schnell erkennen können, ob die Haltungsbedingungen im Stall und auf der Weide artgerecht sind. Denn gemäß dem Motto, ‚das kommt mir nicht in die Tüte‘, entscheiden wir alle mit, wie die Landwirtschaft mit Tieren, Boden und unseren Gewässern umgeht. Für diese Entscheidung braucht es aber klare Produktkennzeichnungen. Vorbild für ein verbessertes Kennzeichungssystem für Fleisch ist jenes für Eier, was mit vier Ziffern von Null bis Drei auskommt. Von ‚0‘, für ökologische Haltung und Biofutter, bis zur ‚3‘, die für die Käfighaltung steht.
Wenn nun auch die Regierungskoalition in M-V erkennt, dass grüne Verbraucherschutzpolitik die richtigen Vorschläge macht, begrüße ich das. Unsere Fraktion fordert allerdings, im Gegensatz zu SPD und CDU, eine bessere Kennzeichnung nicht nur für Frischfleisch, sondern auch für verarbeitete Fleischprodukte. Aus diesem Grund bringt die bündnisgrüne Fraktion heute einen entsprechenden Änderungsantrag ein.“
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Hier finden Sie den heute eingebrachten grünen Änderungsantrag: 160309_Aenderungsantrag_GRÃœNE_Fleischkennzeichnung
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