Das Kontrollsystem im Rahmen der Bio-Landwirtschaft funktioniert in Mecklenburg-Vorpommern nicht
„Bereits 2012 wurde dem Betrieb in Leopoldshagen durch den ökologischen Anbauverband Biopark e.V. aufgrund von offenbar bestehenden schweren Mängeln das Biopark-Siegel entzogen. Nun antwortet die Landesregierung, dass sie vom Entzug des Biopark-Siegels nichts gewusst haben will. Das lässt mich zweifeln, dass es im Bereich der ökologischen Nutztierhaltung einen funktionierenden Informationsaustausch zwischen Anbauverbänden, dem Öko-Kontrollverein und staatlichen Behörden gibt.“, sagt Jutta Gerkan, wirtschafts- und tierschutzpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern.
Demnach ist der unter Betrugsverdacht stehende Schweine haltende Betrieb in Leopoldshagen (Landkreis Vorpommern-Greifswald) bereits seit 1994 als Öko-Betrieb zertifiziert. Trotzdem scheint er viele Jahre nicht durch staatliche Behörden kontrolliert worden zu sein. Erst für das Jahr 2013 gibt die Landesregierung eine Kontrolle des Betriebes an, die zudem auch erst auf eine anonyme Anzeige hin, durchgeführt wurde, wie die Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zum Thema Betrug im Bereich der Bio-Schweinehaltung geantwortet hat.
„Auch ist für mich unverständlich, warum dem Betrieb im Dezember 2013 die Vermarktung von Öko-Schweinen untersagt wurde, aber erst im Mai 2015 durch den Öko-Kontrollverein dem Betrieb die Bescheinigung für den Gesamtbetrieb entzogen wurde. Dass sich angesichts dieser Gesamtlage Minister Backhaus schon vor Wochen hinstellte und behauptete, das Kontrollsystem im Bereich der Nutztierhaltung würde in Mecklenburg-Vorpommern funktionieren, kann ich angesichts der Antworten auf meine Kleine Anfrage nicht nachvollziehen.“, so Gerkan abschließend.
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