Zu den aktuellen staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Schweine haltende Betriebe in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Ludwigslust-Parchim äußert sich die tierschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Mecklenburg-Vorpommern, Jutta Gerkan:
„Sollten sich die derzeitigen Erkenntnisse der Behörden bestätigen, wäre das ein herber Rückschlag für die Bio-Branche. Sowohl von konventionellen, wie auch von Bio-Betrieben erwartet die Öffentlichkeit, dass die Nutztiere tiergemäß gehalten und versorgt werden. Doch auch, wenn die Hauptverantwortung dafür bei den Tierhaltern selbst liegt, muss ein funktionierendes Kontrollsystem einen derartigen Druck aufbauen, dass solche Machenschaften gar nicht erst in Erwägung gezogen werden.
Ob das staatliche Kontrollsystem in der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung in den aktuellen Fällen lückenlos funktionierte, ist Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage, die ich an die Landesregierung auf den Weg gebracht habe. So hat der ökologische Anbauverband Biopark dem Betrieb in Leopoldshagen bereits 2012 sein Siegel entzogen. Warum hat dies nicht zu einer sofortigen gründlichen Kontrolle des Betriebes durch die staatlichen Behörden und zu einer unmittelbaren Aberkennung des EU-Öko-Siegels geführt? Wie tauschen ökologische Anbauverbände, Öko-Kontrollstellen und staatliche Behörden ihre Erkenntnisse zu einzelnen Betrieben aus? Hier scheint es aus heutiger Sicht Schwachstellen zu geben, die identifiziert werden müssen. Mit Hilfe meiner Anfrage können diese Fragen hoffentlich bald beantwortet werden.“
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