Am Dienstag, den 1. September, findet ab 9.00 Uhr auf Bauer Korl´s Golchener Hof, Golchener Hof 1, 19412 Brüel/OT Golchen der Erörterungstermin im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens für die geplante
Rinderhaltungsanlage Keez statt. Die Agrargenossenschaft Brüel e.G. plant am Standort Keez den Bau einer Milchviehanlage mit 2.280 Tierplätzen, die Errichtung und den Betrieb einer Biogasanlage mit einem Input von mehr als 100 Tonnen pro Tag sowie die Errichtung einer Gärrestlagerung für 12.208 Kubikmeter Gärreste inklusive aller dazugehörigen Nebenanlagen.
Jutta Gerkan, tierschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, wird vormittags vor Ort sein.
Jutta Gerkan: „Der Neubau der Milchviehanlage am Standort Keez ist aus meiner Sicht problematisch. Bei Anlagen dieser Größe sehen die Tiere keine Weide, sondern stehen ständig im Stall. Eine solche Haltung ist nicht tiergemäß. Wir brauchen in Mecklenburg-Vorpommern dringend die Förderung der Weidehaltung, um auch das für den Klimaschutz wichtige Grünland zu erhalten und eine tatsächliche Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Aus Tierschutzsicht sehe ich zudem den Umgang mit männlichen Jersey-Kälbern äußerst kritisch. Diese nur auf Milchleistung gezüchteten Tiere werden in vielen Ländern sofort nach der Geburt getötet, weil sie nicht zur Mast geeignet sind. Ein solcher Umgang mit dem Leben ist für mich inakzeptabel.
Was die Größe der Anlage angeht, möchte ich auf Minister Backhaus verweisen. Selbst er hatte im letzten Jahr verkündet, über eine Obergrenze von 800 Tieren in Rinderanlagen nachzudenken. Eine Milchviehanlage mit über 2000 Tieren, wie in Keez geplant, ist völlig überdimensioniert. Erst vor wenigen Tagen hatten wir den Protest der Milchbauern hier in Schwerin. Sie beklagten fallende Milchpreise und ein Überangebot an Milch. Mit Mega-Anlagen, wie in Keez, wird diese Überproduktion weiter angekurbelt. Kurzum: Die bei Keez geplante Massenproduktion ist aus vielerlei Sicht der falsche Weg. Leidtragende sind die Tiere, die Menschen der Region und die Umwelt.“
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