„Keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort“, kommentiert Dr. Ursula Karlowski, agrarpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion die Beantwortung ihrer Kleinen Anfrage zur Situation der Kälberaufzucht in Mecklenburg-Vorpommern.
Mit der Kleinen Anfrage hat die GRÜNE Abgeordnete erfragt, wie sich die Kälbersterblichkeit seit den 2001 festgestellten Missständen in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt hat. Dazu konnte man vonseiten der Landesregierung keinerlei Angaben machen. Es seien zwar systematische Kontrollen und Auswertungen durchgeführt worden, Ergebnisse könne man aber nicht nennen.„Was nützen Kontrollen und Auswertungen ohne konkrete Zahlenangaben“, fragt Karlowski. „Will man mir wirklich weismachen, die Zahlen der 2001 geborenen und gestorbenen Kälber und die Zahlen der in den Folgejahren geborenen und gestorbenen Kälber seien zu komplex, um sie miteinander zu vergleichen? Man muss aus dieser Antwort schließen, dass sich die Situation der erhöhten Sterblichkeit der Kälber in Mecklenburg-Vorpommern nicht verbessert hat. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber bitte mit überprüfbaren Fakten.“ Die Fragen für die Kleine Anfrage beruhen zu einem großen Teil auf Angaben der Pressestelle des Landwirtschaftsministeriums zu den Ursachen der erhöhten Kälbersterblichkeit in Mecklenburg-Vorpommern.
„Insgesamt bleibt der Eindruck erhalten, dass sich in einigen Milchviehbetrieben gravierende Managementfehler summieren, die auch durch den verstärkten Einsatz von Technik nicht wieder wettgemacht werden können. Dies betrifft zum einen die falsche Fütterung, die mangelhafte Geburts- und Abkalbungshygiene oder die fehlende Fütterung der neugeborenen Kälber mit Kolostrum. Dabei scheint sich niemand zu fragen, wie es zu solch schwerwiegenden Fehlern, bei eigentlich ganz alltäglichen Abläufen kommen kann. Wenn man das aber nicht hinterfragt, kann man auch keine Änderung herbeiführen,“ ist Karlowski überzeugt.
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