Damit Sauen möglichst häufig und möglichst im gleichen Takt Ferkel werfen, werden in der Sauenhaltung Hormone aus Pferdeblut eingesetzt. Es handelt sich um das sogenannte „Pregnant Mare Serum Gonadotropin“, kurz PMSG. Medienberichten zufolge gewinnt man dieses Hormon aus dem Blut trächtiger Stuten. Die dabei eingesetzten Methoden stehen im Widerspruch zu den Tierschutzgesetzen der EU. Deshalb findet die Gewinnung des Hormonrohstoffes vorwiegend in Staaten Südamerikas statt.
In der Antwort auf eine Kleine Anfrage räumt die Landesregierung ein, dass der Einsatz von solchen Hormonen in Mecklenburg-Vorpommern zulässig sei. Hierzu die agrarpolitische Sprecherin der bündisgrünen Landtagsfraktion Dr. Ursula Karlowski: „Ob hierbei tatsächlich Präparate zum Einsatz kommen, die den trächtigen Stuten unter extrem tierquälerischen Bedingungen aus einer Halsader abgezapft werden, teilt uns die Landesregierung nicht mit.“
Weder die Herkunft der Hormonpräparate aus Pferdeblut noch die zum Einsatz kommenden Mengen sind den Behörden des Landes M-V bekannt. Ob über die Ausscheidungen der Sauen letzendlich auch Hormone in die Gewässer des Landes gelangen, ist ebenfalls nicht bekannt, denn eine solche Untersuchung findet gar nicht erst statt. „Die Antwort des Landwirtschaftsministeriums zeigt zweierlei: Hormone aus dem Blut trächtiger Stuten werden offenbar auch in Mecklenburg-Vorpommern in der Ferkelzucht angewandt, aber die näheren Umstände der Gewinnung des Rohstoffs liegen im Dunkeln. Die Antwort der Landesregierung hilft auch nicht bei der Aufklärung, in welchem Ausmaß für die Produktion von Schweinefleisch Pferdeblut-Hormone eingesetzt werden – daher werde ich im zuständigen Fachausschuss das Thema auf die Tagesordnung setzen, um Licht ins Dunkle zu bringen.“ so Karlowski.
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