Die bündnisgrüne Landtagsfraktion forderte auf der heutigen Landtagssitzung eine bessere Erfassung von Nährstoffen in der Landwirtschaft. Dies ist notwendig, um endlich Kenntnissen darüber zu erhalten, ob wir mit Gülletransporten unsere Böden und Gewässer überfrachten. Seit Jahren gelingt es in Mecklenburg-Vorpommern nicht, die Belastung der Gewässer mit Nitrat deutlich zu reduzieren. Laut EU-Nitratrichtlinie muss der Nitratgehalt des Grundwassers weniger als 50 Milligramm pro Liter betragen. In rund der Hälfte der 53 Grundwasserkörper in Mecklenburg-Vorpommern wird dieser Wert derzeit noch übertroffen.
Zum Antrag der bündnisgrünen Landtagsfraktion „Nährstoffströme erfassen, Aufbringung von Düngemitteln wirksam regulieren, Gewässer schützen“ erklärt der Vorsitzende der BÜNDNISGRÜNEN im Landtag M-V, Jürgen Suhr:
„Die zentralen Antworten ist der Minister heute schuldig geblieben. Die Landesregierung hat offensichtlich nach wie vor keine wirksame Strategie zur Reduzierung der Nährstoffe in Böden und Gewässern. Nach wie vor wird offensichtlich überdüngt. Nach wie vor werden Grundwasser, Vorfluter und Ostsee massiv mit zu vielen Nährstoffen belastet. Ein großer Teil der Grundwasserkörper ist nach wie vor in einem ökologisch bedenklichen Zustand. Doch bleibt – außer der Ankündigung einer Verordnung – der Minister jegliche Antwort zur Verbesserung der prekären Gewässersituation schuldig. Das von uns geforderte Nährstoffkataster (wie etwa in Niedersachsen) wäre ein wichtiger Schritt, um die Grundlagen für eine wirksame Strategie zu schaffen. Das einzige Argument, das CDU und SPD heute als Begründung für die Ablehnung eingefallen ist, war das Aufzeigen eines angeblichen Bürokratiemonsters; dabei orientiert der Vorschlag vor allem auf die bessere Verknüpfung bereits vorhandener Daten und effizientere Kontrollen. Eine Mehrbelastung der Landwirte wäre damit nicht verbunden.“
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